Anders kann ich mir den Weihnachtsrummel nicht erklären. Hinter all den Weihnachtsmärkten, Glühweinständen, Lichterketten, Einkaufsjagden muss sich mehr verbergen als blosser Geschäftssinn. Und hinter all den Krippenspielen, Rorate-feiern, Adventssingen, Spendenaktionen steckt mehr als blosses Gutmenschentum.
Ich glaube, uns alle – egal, wie nahe wir dem Christkind stehen, dem wir die «Weihnachterei» verdanken – vereint zutiefst und zuletzt eine gemeinsame Sehnsucht: Die Hoffnung darauf, dass alles gut wird.
Von dieser Sehnsucht angetrieben, tue ich mich schwer damit, die richtige Balance zu finden. Manchmal verfalle ich in Weihnachtsstress – und dann wieder in Weihnachtslethargie. Manchmal suche ich die Freude zu erzwingen – dann wieder denke ich: «Die kommt von selbst.» Manchmal steckt in meinen Geschenken viel Leichtigkeit – dann wieder mein Pflicht-bewusstsein. Manchmal drückt mir Weihnachten aufs Gemüt – dann wieder geht alles so leicht von der Hand.
Vielleicht ist gerade das auch ein Geist von Weihnachten: Es geschehen zu lassen. Daran glauben zu können, dass in diesem «Alles wird gut!» vor allem ein Werden steckt. Ich hoffe, dass ich Weihnachten in dieser Gelassenheit feiern kann. Mit Freude über das, was gelingt. Ohne Verzweiflung, wenn etwas schiefläuft. Und mit der Gnade, meine Hoffnung nicht aufzugeben …