Sie hat einen klaren Plan. Und einen Plan B. Einen Plan C. Und wenn gar nichts mehr hilft, eine Notlösung. Isabelle Schumacher arbeitet im künstle-rischen Betriebsbüro und ist unter anderem Assistentin von Music Director Paavo Järvi. Sie ist permanent am Lösen jener Probleme, die auf dem Weg zum Konzert auftauchen. Sie strahlt eine solche Energie aus, dass man versucht ist, irgendeinen ausgefallenen Wunsch auszusprechen, nur um sie als Lösungs-Scout bewundern zu dürfen. «Zu meinem Job gehören Pläne, Pendenzenlisten, Prioritätsstufen. Man muss einiges aushalten können, Geduld haben, schnell reagieren. Und in jedem Stress die Ruhe bewahren.»
Fünf bis sechs grosse Projekte organisiert Isabelle Schumacher jährlich mit und dazu noch etwa 150 Konzerte. Sie hat viele Dinge im Kopf, aber auch sehr viele digitale und physische Listen. Infos werden nach Daten, Themen und Farben sortiert. Genau arbeiten, schnell arbeiten, effizient arbeiten.
Wenn das Konzert beginnt, habe ich mein Ziel erreicht. Dann schwinge ich mit in der Musik. Das ist mein Stolz und meine Belohnung.
«Für die Orgeltage an Pfingsten musste ich für zehn Organistinnen und Organisten die Probezeiten organisieren, obwohl der Saal praktisch nie frei war. Ich habe es schliesslich geschafft, insgesamt 50 Proben zu arrangieren, viele davon mitten in der Nacht. Das war sehr viel Aufwand, hat aber auch sehr viel Spass gemacht.»
Sie lenkt und springt für andere. Paavo Järvi erlebt sie dabei als anspruchsvollen, aber auch dankbaren Menschen. Ihm einen Wunsch abzuschlagen, sei nicht leicht. Dann sucht sie mit ihm nach einem Kompromiss und macht das Möglichste möglich. Eine Lösung findet sie immer, schlimmstenfalls eine schlechte. Die von aussen betrachtet, bestimmt immer noch ganz ansehnlich ist.