Glaube zum Teilen

Glaubens-Perspektiven

Glaube zum Teilen

Wir teilen den Glauben. Bei diesem «wir» denke ich an Sie, liebe Leserin und lieber Leser, aber auch an uns, die wir hier schreiben.

Teilen bedeutet dabei nicht, dass wir alle ein und dasselbe glauben würden. Ich stelle mir allerdings vor, dass Jesus Christus jene Person ist, die mit ihrem Wirken, Handeln und Reden in unserer Mitte steht. Und mit ihm andere prophetische Frauen und Männer, vom göttlichen Geist erfüllt, von denen uns die Bibel erzählt, in deren Tradition wir stehen. Tradition und Traditionen unseres persönlichen Lebens, unserer Glaubens-Gemeinschaften vor Ort, unserer Kirchen.

Unser Glaube lebt vom Teilen. Zwei Autorinnen und ein Autor werden uns in dieser neuen Serie von ihren Erfahrungen erzählen, sie sind bereit dazu und können uns etwas aus ihrem Glauben mitteilen. Sie bringen verschiedene Perspektiven mit und werden diese beim Schreiben einnehmen. Zu Beginn stellen sie sich uns vor – mit ihrer persönlichen Antwort auf die Frage, was ihnen der Glaube bedeutet:

Christine Stark wird die bibelwissenschaftliche, exegetische Perspektive einnehmen: «Was mir Glaube bedeutet? Er ist mir Heimat, mehr noch eine Beheimatung, die nicht an einen konkreten Ort gebunden ist. Der Glaube verankert mich im Leben und richtet mich auf andere aus. Auch wenn ich zweifle und mit Gott hadere, erlebe ich es als grosses Glück, glauben zu können.»

Daniel Ritter macht sich auf die Suche nach Anknüpfungspunkten für den Glauben mit Kindern, er wird also eine katechetische Perspektive einbringen. Er sagt: «Mein Glaube ist mir lieb. Er verschafft mir Rückhalt und schenkt mir Zuversicht. Er lässt mich darauf vertrauen, dass es mehr gibt als das, was ich sehe, rieche, höre, schmecke und spüre. Gleichzeitig ist mein Glaube eine Aufforderung, so zu leben, wie es andere vorgelebt haben. Mein Glaube ist mein Kompass.»

Helga Kohler-Spiegel wird uns eine psychologische und psychotherapeutische Perspektive eröffnen. Für sie ist der Glaube: «Zuversicht. Vertrauen. Und Verbundenheit. Zuversicht – dass sich das Leben immer wieder stärkend entwickeln kann und wird. Vertrauen, dass wir mit uns selbst, mit anderen Menschen und mit dem grösseren Ganzen verbunden sind. Und dass wir diese Verbundenheit immer wieder entdecken und finden können.»

Gerade weil unser Glaube eine Quelle ist, gerade weil wir ihn heute brauchen, gerade deshalb möchte uns diese Serie etwas vom Glauben mitteilen. Sie möchte uns dazu einladen, selbst weiter zu denken, eigene Zugänge zu finden, mit anderen den Glauben zu teilen. Die Beiträge werden mit den Festbeiträgen zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten ergänzt, die in diesem Jahr unsere Redaktorin Beatrix Ledergerber-Baumer verfassen wird.

Was bedeutet Ihnen Ihr Glaube? Wenn Sie mögen, teilen Sie uns Ihre persönlichen Erfahrungen und Gedanken mit. Verschiedene Stimmen – ein vielfältiger Glaube.

Text: Veronika Jehle